Reitsport und Medien

Reitsport und Medien oder Erinnerung an eine Zeit, da Stallgeflüster bestenfalls noch den Nachbarstall erreichte

 

Wer kennt das nicht:

“Hast Du gesehen? Was …… mit seinem Pferd macht?“ oder „Also wenn das mein Pferd wäre!....“ oder „Wie kann man bloß einen Westerntrense mit einem Englischsattel kombinieren!?“ (Was ich mir doch glatt erlaubt habe…)

 

Im Zeitalter von Internet, facebook & Co, bekommt Stallgeflüster andere Dimensionen. Jetzt wird öffentlich über die Themen dieser Welt und auch die kleineren Themen im Reiteralltag gepostet, geliked und gemailt.

 

Auf der einen Seite ist es sicherlich von Vorteil wenn sich zum Thema Pferdesteuer zusammengetan wird oder jeder sich bei Sorgen rund ums Pferd Trost und Hilfe organisieren kann.

Auch Missstände wie Rollkur oder den forcierten Einsatz von Pferden zum Sportgerät, einst hochumjubelt, nun zur traurigen Kreatur abgestürzt, können nicht mehr hinter Stalltüren versteckt werden.

 

Der Nachteil dieser Öffentlichkeit ist das jeder jedem rät, egal welcher Qualifikation, einmal von datenschutzrechtlichen Entgleisungen abgesehen.

 

Der virtuelle Fingerzeig ist nicht nur durch die Möglichkeit Namen, Bilder und Videos zu veröffentlichen problematisch und absolut bedenkenswert.

Kritik und aufdecken von Missständen im Sport oder im Umgang mit Pferden, nicht zuletzt aus tierschutzrechtlichen Gesichtspunkten, ist jedoch sehr gut – aber nur unter der Voraussetzung, dass dabei auch positive Beispiele zielführend genannt werden. Damit nicht nur darüber gelästert wird wie schlecht doch alles ist, sondern damit es auch Verbesserungsmöglichkeiten gibt.

 

Professionelle Anregungen im Sinne von Mensch und Natur können genannt und aufgezeigt werden.

Und dass es die gibt zeigt sich an zunehmender Zusammenarbeit innerhalb von FN sowie VfD mit Tierärzten, Reitsportausbildern, egal welcher Ausbildungsrichtung zugehörig, über deren Schwerpunkt hinaus. Das ist ein Anfang.

 

Die Kunst ist es, den oder die passende Ausbildungsrichtung für einen selbst und auch für das Pferd zu finden.

 

Eins ist nämlich offensichtlich: Bei aller Kritik wird allzu gern vergessen, dass niemand perfekt ist – UND

 

Die erfolgreiche Arbeit mit dem Partner Pferd ist in allererster Linie die Arbeit an der eigenen Persönlichkeit.

 

„Seelenkontakt in Harmonie und Einheit - Begegne Dir Selbst wenn Dir das Pferd sein Wesen offenbart.“

 

Das wünsche ich allen Reitern und Pferdefreunden für 2013.

Susanne Kranich, Pferdephysiotherapeutin